Hallo ihr Lieben,
Unser nächster Stop war also der kleine ländliche Ort Viñales. Es gibt noch immer eine
intakten Landwirtschaft, in der mit Ochsen und ohne die Hilfe von elektrische
Geräte gearbeitet wird. Danke der schönen Landschaft sind wir aber nicht die
einzigen die hier her wollen und das bemerkten wir schon sehr früh. Unsere
eigentliche Unterkunft war voll und so sollten wir bei der Schwester
unterkommen. Diese erklärte uns erstmal dass die Unterkunft nicht legal ist.
Wir sollten bitte nicht auf den Balkon gehen und etwas aufpassen wer uns folgt
und niemanden davon erzählen. In Kuba ist das nämlich alles sehr streng
geregelt und man darf Touristen nicht einfach so bei sich aufnehmen. Naja Hauptsache ein Bett dachten wir uns. Es gab wohl auch
Leute die draußen auf dem Hauptplatz übernachtet haben weil sie kein Zimmer mehr bekommen haben. Im Nachhinein
überlege ich mir ob das nicht vielleicht eine bessere Alternative gewesen wäre
aber dazu später mehr. Die Familie war trotzdem sehr nett und Maria hat aufgrund
ihres Namens sofort Pluspunkte. Bei mir wird grundsätzlich immer das “s“
weggelassen und ich werde Tobia gerufen;) Mittlerweile funktioniert es auch mit
dem spanisch ganz gut. Wir verstehen fast immer einzelne Wörter und somit den
Sinn des Gespräches.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit die Stadt anzusehen
und die nähere Umgebung zu erkunden. Der Ort besteht eigentlich aus einer
großen Hauptstraße mit ein paar kleineren Nebenstraßen. Es gab wirklich sehr
viele Touristen im Ort allerdings verläuft sich das sobald man nur ein bisschen
die Hauptstraße verlässt. Also alles sehr schön soweit. Das größer Problem (wie
überall in Kuba) ist es Wasser zu finden. Die Supermärkte hatten wie immer nur
Rum für ein paar Euro im Angebot und zur Abwechslung auch mal “Kühne
Salatdressing“ :). Da wir mit beidem nicht viel anfangen konnten sind wir
wieder ins Restaurant um Wasser zu kaufen. Natürlich nur 0,5l, größere Flaschen
gibt es auch dort nicht. Ein wirklich nerviges Thema was uns die ganze Reise
begleitet. Wasser ist absolut
Mangelware, die Einheimischen trinken Leitungswasser welches wir nicht
vertragen. Abgefülltes Wasser gibt es wenn überhaupt nur wenig und teuer. Eine
von vielen Eigenheiten hier im Land.
Die Nacht verlief leider alles andere als erholsam. Das
Zimmer war kalt und das Fenster konnten man nicht richtig schließen. Zu allem
Überfluss war unser Zimmer direkt zum Stall mit allerhand Tieren gelegen. Und
so hatten wir eine 24h Unterhaltung von Schweinen und Hühnern. Das schlimmste
waren wirklich die Gockel die ununterbrochen auch Nachts gekräht haben. Selbst
Ohropax brachten keine Hilfe, es war einfach zu laut. Leider änderte sich daran auch in den darauf folgenden
Nächten nichts. Alle Überlegungen die Unterkunft zu verlassen oder die Tiere an
den Metzger vor Ort zu verkaufen verwarfen wir.
Am nächsten Tag beschlossen wir aufgrund des schlechten
Wetters eine kleine Busrundfahrt zu machen. Eigentlich wollten wir immer an
verschiedenen Orten aussteigen und dann wieder weiterfahren. Soweit die Theorie;)
In der Praxis war der Bus so überfüllt dass die Leute nicht mal mehr zusteigen
konnten. Das war uns eindeutig zu viel und da es eh regnete beschlossen wir mit
dem Bus einfach einmal im Kreis zu fahren und am Marktplatz wieder auszusteigen.
Wenigstens bekamen wir so mal einen kleinen Überblick über die Landschaft und
die Umgebung des Dorfes und wurden auch nicht nass.
Im Bus lernten wir Angi kennen. Da ihr das ganze ebenfalls
zu viel war gingen wir erst mal zusammen was essen und überlegten uns gemeinsam
einen Plan für den nächsten Tag.
Wir wollten gemeinsam wandern gehen:)
Nach einer weiteren fast schlaflosen Nacht starten wir also
sehr übermüdet in unsere Wanderung.
Es war ein wenig bewölkt aber zum Glück regnete es nicht.
Wir gingen also zu dritt los um die Landschaft und die umliegenden Bauernhöfe
zu erkunden. Ziel war eine Höhle durch die man mit einem Boot fahren kann.
Erstes Highlight war ein Bauer mit seinen zwei Ochsen der
seinen Acker pflügte. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen wie die Menschen
hier noch arbeiten. Unser Weg durch die Natur war wunderschön. Wir hatten immer
den Blick auf die Kalksteinfelsen welche Mogotes genannt werden. Es ging vorbei
an Maniok-, Bohnen- und Tabakfeldern. Der Weg war immer ein wenig matschig aber
gut zu gehen. Ab und zu mussten wir mal einen Bach mit einem darüber liegenden
Baumstamm überwinden, was aber äußerst spannend und lustig war.
Fasziniert von Natur und den freundlichen Menschen wanderten
wir weiter Richtung Höhle.
Wir hatten wirklich viel Spaß und haben einiges gesehen. Bei
der Höhle angekommen gönnten wir uns erst mal etwas zu essen. Es gab ganz
klassisch Reis, Bohnen und Fleisch.
In der Höhle war es wirklich sehr schön und auch nicht zu
voll. Am Ende des Tunnels wartete dann ein Boot auf uns welches uns leider nur
sehr kurz auf einem unterirdischen Fluss umher gefahren hat. Trotzdem war es
sehr schön und hat sich gelohnt.
Anschließen ging es wieder auf den Rückweg nach Viñales. Dort
angekommen waren wir sehr erschöpft aber glücklich über den schönen Tag.
Wir buchten aber noch am selben Abend den Rücktransport für
den nächsten Tag nach Havanna. Denn so schön der Tag und die Umgebung uns
gefallen hat, wollten wir nicht länger als notwendig in unsere Unterkunft
bleiben.
Den Plan nach Trinidad zu fahren verwarfen wir wieder als
wir erfuhren das es dort unglaublich voll sein soll und Leute für 300€ pro
Nacht Unterkünfte gebucht haben. Außerdem wäre die Anreise teuer und lang
gewesen. Wir wollten die letzten Tag lieber etwas ruhiger und gemütlicher
verbringen.
Maria rief noch am Abend unsere Gastfamilie in Havanna an.
Obwohl das Haus leider voll war kümmerte sich Yamila wie selbstverständlich um
Ersatz für uns.
Und so ging es am nächsten morgen wieder Richtung Havanna.
Eigentlich hatten wir uns für unsere letzten Tage in Havanna
noch einiges vorgenommen. Da wir allerdings beide aus Viñales gesundheitlich
sehr angeschlagen waren verbrachten wir die meiste Zeit damit uns auszuruhen.
Ich hoffe das wir beide bald wieder komplett fit sind und Energie haben. Denn
ich will ja noch viele schöne Orte mit dir sehen und Erlebnisse teilen. <3
Liebe Grüße
Tobi & Maria
Daumen hoch! Tobia! Du hast Talent, ein wunderbarer Eintrag. Habe herzlich gelacht. Kann mir eure Schlafsituation zwischen Gegacker und Gegrunze gut vorstellen. Die Bilder sind klasse! Gruß Mama
AntwortenLöschenNa, da hatte ihr wohl Urlaub auf dem Bauernhof!? Tobia, wenn die Leute wüssten, das Marias Zweitnamen Magdalena ist, würde sie vielleicht als Heilige durchgehen.
AntwortenLöschenHabt ihr schon mal darüber nachgedacht, den Blog dann als Buch vielleicht drucken zu lassen? Habe mal recherchiert das es diese Möglichkeit gibt und ich würde es mir zu Weihnachten wünschen. Liebe Grüße aus Eisenberg von Mutti