Hallo ihr Lieben,
als wir den Flug nach Havanna über Silvester gebucht haben,
hatten wir eine ziemlich genaue Idee im Kopf wie der 31. Dezember dort aussehen
würde: Bunt, überall Musik, tanzende fröhliche Kubaner die Mojito trinken &
Spaß haben … Das unser Silvester-Abend ganz anders, aber einmalig &
unvergesslich sein würde wussten wir da natürlich noch nicht.
Da wir am 29. Dezember in Havanna landeten war natürlich
eine der ersten Fragen in unseren Köpfen: Was machen wir an Silvester? Gibt es
irgendwo ein Feuerwerk? Setzen wir uns einfach an den Malecon? Gehen wir was
Essen? Oder gibt es eine Party auf die wir gehen können? Feiern die Kubaner
überhaupt Silvester? Fragen über Fragen. Britta & Raffa (das
deutsch-spanische Pärchen mit dem wir uns die Casa teilten) hatten auch keinen
Plan was sie machen würden. Raffa hatte einen Flyer auf dem die Rede von einer
Party irgendwo am Yacht-Hafen war … Die Idee wurde aber schnell wieder
verworfen. Deswegen entschieden wir uns Yamila
& Licidio (unsere Casa Besitzer) zu fragen ob sie irgendwelche Tipps
für uns haben. Licidio (der gut englisch spricht) erklärte uns dann, dass sie
an Silvester ein Schwein grillen und die Familie dann zusammen isst – oben auf der Dach-Terrasse (da wohnen
die beiden mit ihrer Tochter Marinesse). Im gleichen Atemzug meinte er zu uns,
dass wir auch gerne hoch kommen können & mit ihnen zusammen den Abend
verbringen können. Ich mein, wer kann da schon „Nein“ sagen? :) Britta &
Raffa waren natürlich auch eingeladen & so wurde uns glücklicherweise die
Entscheidung was wir am Silvester-Abend machen würden abgenommen. Jippie!
Die (leicht genervte) Dame in der Touristeninfo erklärte uns
das man Bus-Tickets nur bei der
Bus-Station kaufen könne, die ca. 15 Minuten mit dem Taxi entfernt ist – ja
okay … Ein Collectivo (Sammel-Taxi) gäbe es nach Trinidad nicht, aber nach
Vinales (da wollten wir am Ende hin). Das war ja aber nicht das was wir
wollten, also entschieden wir uns dazu erst einmal in den Sightseeing-Bus zu
hüpfen und am „Plaza de la Revolución“ auszusteigen, wo man auch das „José-Martí-Denkmal“
bestaunen kann.
// Che Guevara
// José-Martí-Denkmal
Tobi hatte auf der Offline-Karte gesehen das der Busbahnhof nur 10 Gehminuten von dort entfernt ist, also gingen wir frohen Mutes dorthin. Große Verwirrung erst einmal, weil nirgendwo ersichtlich war wo man Tickets kaufen kann. Die Dose Cola war erschreckend günstig & irgendwie waren auch nur Einheimische um uns herum – das hätte uns skeptisch machen sollen. Als wir dann den Infoschalten gefunden hatten und meinten „Trinidad am 03.01“ war die Dame so freundlich uns ohne Kommentar einen Zettel durch die Öffnung zu schieben auf dem in etwa stand „Der Touristen-Bus Viazul befindet sich Calle XXX Ecke Calle XXX“ – äh ja, vielen Dank für die äußerst freundliche Auskunft! ;) Natürlich kam in dem Moment gleich ein Taxifahrer zu uns der uns anbot dort hinzubringen, aber eigentlich hatten wir keine Lust Geld dafür auszugeben. Tobi schaute nach wie lange man laufen würde, ca. 30 Minuten. Ich war ehrlich gesagt so durch (Hitze, kein Essen, genervt) das ich am Ende einfach nur mit dem Taxi zu dem blöden Touristen-Busbahnhof fahren wollte. Gesagt, getan, 7 Euro ärmer. Eine Frechheit! Der „Bahnhof“ – von außen nicht erkennbar das hier auch nur annäherungsweise irgendwo ein Bus abfährt – bestand aus einer Wartehalle und einem Schalter um Untergeschoss, wo man Tickets kaufen konnte. Oder besser gesagt: nicht kaufen konnte. Denn es reicht natürlich nicht wenn man 4 Tage im Voraus kommt um sich ein Ticket zu kaufen, der nächste freie Bus am Morgen nach Trinidad war am 05.01 – verrückt!!! Da muss man schon zu dem blöden Touristen-Bahnhof am Arsch der Welt fahren, wo man als Tourist natürlich auch nur mit dem Taxi hinkommt und dann steht da eine Horde Touristen die alle kein Ticket mehr bekommen – geht`s noch??? Ja, jetzt habe ich mich kurz aufgeregt über die Zustände und die dämliche Abgrenzung von Touristen zu Einheimischen – sorry, aber teilweise war das wirklich eine Frechheit (kleine Vorschau: in Vinales haben wir beim Bäcker nicht einmal Brötchen bekommen). Ich war also ziemlich angefressen, Tobi ein bisschen überfordert & es war keine Lösung in Sicht. Denn so spät wollten wir definitiv nicht nach Trinidad, wir wollten ja auch noch nach Vinales. Also fuhren wir mit dem Taxi (für 10 Euro) zurück zur Casa & mussten uns erst einmal erholen. Immerhin hatten wir gerade 17 Euro für nichts rausgehauen. ;) Aber wir rafften uns wieder auf & entschieden uns noch einmal zur Touristen-Info zu gehen um nach einer anderen Möglichkeit zu fragen. Innerlich hatten wir uns schon von der Idee nach Trinidad zu fahren verabschiedet & so entschieden wir uns schlussendlich dafür 2 Plätze in einem Collectivo nach Vinales zu reservieren, am 02.01. Von dort aus könnten wir immer noch schauen ob wir irgendwie nach Trinidad kommen. Es war also ein langer Weg, aber am Ende waren wir dann doch ganz zufrieden unserer Entscheidung. :)
// Che Guevara
// José-Martí-Denkmal
Tobi hatte auf der Offline-Karte gesehen das der Busbahnhof nur 10 Gehminuten von dort entfernt ist, also gingen wir frohen Mutes dorthin. Große Verwirrung erst einmal, weil nirgendwo ersichtlich war wo man Tickets kaufen kann. Die Dose Cola war erschreckend günstig & irgendwie waren auch nur Einheimische um uns herum – das hätte uns skeptisch machen sollen. Als wir dann den Infoschalten gefunden hatten und meinten „Trinidad am 03.01“ war die Dame so freundlich uns ohne Kommentar einen Zettel durch die Öffnung zu schieben auf dem in etwa stand „Der Touristen-Bus Viazul befindet sich Calle XXX Ecke Calle XXX“ – äh ja, vielen Dank für die äußerst freundliche Auskunft! ;) Natürlich kam in dem Moment gleich ein Taxifahrer zu uns der uns anbot dort hinzubringen, aber eigentlich hatten wir keine Lust Geld dafür auszugeben. Tobi schaute nach wie lange man laufen würde, ca. 30 Minuten. Ich war ehrlich gesagt so durch (Hitze, kein Essen, genervt) das ich am Ende einfach nur mit dem Taxi zu dem blöden Touristen-Busbahnhof fahren wollte. Gesagt, getan, 7 Euro ärmer. Eine Frechheit! Der „Bahnhof“ – von außen nicht erkennbar das hier auch nur annäherungsweise irgendwo ein Bus abfährt – bestand aus einer Wartehalle und einem Schalter um Untergeschoss, wo man Tickets kaufen konnte. Oder besser gesagt: nicht kaufen konnte. Denn es reicht natürlich nicht wenn man 4 Tage im Voraus kommt um sich ein Ticket zu kaufen, der nächste freie Bus am Morgen nach Trinidad war am 05.01 – verrückt!!! Da muss man schon zu dem blöden Touristen-Bahnhof am Arsch der Welt fahren, wo man als Tourist natürlich auch nur mit dem Taxi hinkommt und dann steht da eine Horde Touristen die alle kein Ticket mehr bekommen – geht`s noch??? Ja, jetzt habe ich mich kurz aufgeregt über die Zustände und die dämliche Abgrenzung von Touristen zu Einheimischen – sorry, aber teilweise war das wirklich eine Frechheit (kleine Vorschau: in Vinales haben wir beim Bäcker nicht einmal Brötchen bekommen). Ich war also ziemlich angefressen, Tobi ein bisschen überfordert & es war keine Lösung in Sicht. Denn so spät wollten wir definitiv nicht nach Trinidad, wir wollten ja auch noch nach Vinales. Also fuhren wir mit dem Taxi (für 10 Euro) zurück zur Casa & mussten uns erst einmal erholen. Immerhin hatten wir gerade 17 Euro für nichts rausgehauen. ;) Aber wir rafften uns wieder auf & entschieden uns noch einmal zur Touristen-Info zu gehen um nach einer anderen Möglichkeit zu fragen. Innerlich hatten wir uns schon von der Idee nach Trinidad zu fahren verabschiedet & so entschieden wir uns schlussendlich dafür 2 Plätze in einem Collectivo nach Vinales zu reservieren, am 02.01. Von dort aus könnten wir immer noch schauen ob wir irgendwie nach Trinidad kommen. Es war also ein langer Weg, aber am Ende waren wir dann doch ganz zufrieden unserer Entscheidung. :)
Nachdem wir also unser Fortbewegungs-Problem gelöst hatten
beschäftigten wir uns mit dem Gast-Geschenk.
Ich wollte gern Blumen für Yamila, aber weit & breit gab es kein
Blumen-Geschäft. Wir haben dann eine Rose bei einem Straßenverkäufer gekauft –
der Gedanke zählt. :) Und für Licidio haben wir eine Flasche „Havanna Club“ (7
Jahre gereift) gekauft. Wir gingen also zufrieden zurück zur Casa, hübschten
uns ein bisschen auf & ich bastelte noch kurz eine Karte.
Es konnte los gehen!!! :) Raffa, Britta, Tobi & ich
stapften also die Treppen bis ganz nach oben. Das Festmahl war schon aufgebaut
& die Mojitos wurden von Marinesse zubereitet. Wir vier durften zuerst
essen. Es gab: Schwein, frittierte Kochbananen, Maniok, Reis, Bohnen, Salat,
Maisbrei … Und es war sehr köstlich!! Licidio hatte auch eine interessante Grill-Konstruktion gebaut.
In eine Badewanne hatte er Ziegelsteine geschichtet & einen Rost drauf
gelegt. Man muss nur Ideen haben. ;)
Es war ein ganz wundervoller und besonderer Abend! Raffa hatte natürlich einen ziemlichen Vorteil, da er mit der ganzen Familie spanisch sprechen konnte, Britta versteht wenigstens so ziemlich alles was auf spanisch gesagt wurde, Tobi & ich haben es immer mit Englisch versucht. :) Von drinnen hörten wir schon die ganze Zeit elektronische Musik (oder auch Justin Bieber …) & irgendwann kam Marinesse dann zu mir und meinte das ich mit nach drinnen kommen soll. Da stand ich also im Wohnzimmer mit Yamilas Tochter & Schwester und tanzte zu den verschiedensten Klängen – was ein Spaß!!! Mir wurde erklärt wie populär Künstler aus Puerto Rico in Kuba sind, wer die Pop-Ikone ist & dass Marinesse die europäische DJ-Szene über alles liebt. ;) Während ich also zu Pitbull, Justin Bieber oder David Guetta tanzte unterhielt sich Tobi draußen über politische Themen mit Licidio, Raffa und Britta. Und auch wenn wir diesen Teil des Abends nicht miteinander verbracht haben, haben wir beide sehr viel schönes mitnehmen können! Jeder auf seine Art und Weise, das was er erleben durfte. Denn am Ende ist es doch egal ob man wie wild tanzt oder ein gutes Gespräch führt: Was zählt ist der Moment & das man glücklich ist. Und ich behaupte, dass wir beide an diesem Abend sehr glücklich waren. :)
Es war ein ganz wundervoller und besonderer Abend! Raffa hatte natürlich einen ziemlichen Vorteil, da er mit der ganzen Familie spanisch sprechen konnte, Britta versteht wenigstens so ziemlich alles was auf spanisch gesagt wurde, Tobi & ich haben es immer mit Englisch versucht. :) Von drinnen hörten wir schon die ganze Zeit elektronische Musik (oder auch Justin Bieber …) & irgendwann kam Marinesse dann zu mir und meinte das ich mit nach drinnen kommen soll. Da stand ich also im Wohnzimmer mit Yamilas Tochter & Schwester und tanzte zu den verschiedensten Klängen – was ein Spaß!!! Mir wurde erklärt wie populär Künstler aus Puerto Rico in Kuba sind, wer die Pop-Ikone ist & dass Marinesse die europäische DJ-Szene über alles liebt. ;) Während ich also zu Pitbull, Justin Bieber oder David Guetta tanzte unterhielt sich Tobi draußen über politische Themen mit Licidio, Raffa und Britta. Und auch wenn wir diesen Teil des Abends nicht miteinander verbracht haben, haben wir beide sehr viel schönes mitnehmen können! Jeder auf seine Art und Weise, das was er erleben durfte. Denn am Ende ist es doch egal ob man wie wild tanzt oder ein gutes Gespräch führt: Was zählt ist der Moment & das man glücklich ist. Und ich behaupte, dass wir beide an diesem Abend sehr glücklich waren. :)
Auf eines freute ich mich besonders: Licidio hatte mir
erzählt das die Kubaner um 00:00 Uhr einen Eimer Wasser auf die Straße schütten
– um sich von den Sünden des alten Jahres reinzuwaschen. Das wollte ich
natürlich auch machen. ;) Und so stelle er ein paar Minuten vor Mitternacht 2 Wasserkübel an die Balkonbrüstung.
Jippie, ich war ganz aufgeregt ein Teil dieser tollen Tradition zu sein – Tobi
& ich haben natürlich gemeinsam geschüttet. :) Pünktlich um 00:00 Uhr
nahmen wir unseren Eimer und machten die Straße nass, was ein toller Brauch!
Etliche Nachbarn taten es uns gleich – zum Glück lief keiner ausversehen unten
lang! Was ein Spaß. Zum Anstoßen auf das neue Jahr gab es Apfel-Cidre und
Kuchen von Licidio`s Schwester – welcher besser schmeckte als er aussah. :)
Wir sind unglaublich dankbar über dieses tolle
Silvester-Fest!!! Wir durften den Abend mit unglaublich tollen Menschen
verbringen, die uns in ihr Zuhause eingeladen haben & alles mit uns geteilt
haben. Für uns ist das definitiv keine Selbstverständlichkeit! Wir haben
zusammen mit ihnen gegessen, getrunken, gelacht, getanzt und interessante
Gespräche geführt. Eigentlich fehlen mir immer wieder die Worte wenn ich daran
zurück denke, denn eigentlich waren wir „nur Fremde“ für sie …
Danke. <3
Maria & Tobi
Maria & Tobi
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