Hallo ihr Lieben,
ich glaub der Tag an dem wir nach Tangkahan zu den Sumatra-Elefanten fuhren war für mich der aufregendste auf der
ganzen Reise. Ich wollte unbedingt zu den Elefanten, als wir sahen das
EcoTravel diesen Ausflug anbietet. Natürlich haben wir uns davor auch viele
Gedanken darüber gemacht. Sollten wir wirklich auf den Elefanten reiten? Ist
das schlimm für die Tiere? Unterstützen wir damit estwas Schlechtes? Oder ist
das alles halb so wild? Was machen die mit dem Geld?
Der Ausflug ist mit ca. 120 Euro pro Person
wirklich nicht günstig, allerdings auch ein sehr einmaliges Erlebnis. Im Preis
inbegriffen ist der Transport von Bukit Lawang nach Tangkahan (hin und zurück),
Verpflegung, das Ausreiten auf einem Elefanten & das Waschen und Füttern. Da
stellt sich dann selbstverständlich immer noch die Frage wieso das so teuer
ist. Wir haben im Internet recherchiert und den Park Ranger gefragt. Es ist wohl so, dass mit den Einnahmen der
noch vorhandene Regenwald „finanziert“ wird, damit kein großer Investor das
Land kauft um dort Palmöl-Plantangen hinzubauen. Und das finden wir gut! Außerdem
erzählte er uns ganz ehrlich wo die Elefanten eigentlich herkommen. Wir dachten
nämlich zuerst, dass diese aus Gefangenschaft befreit wurden. Aber es ist doch
ein wenig anders.
Nach dem ganzen Gedanken-Salat kommen wir jetzt
mal zu dem schönen Teil, dem eigentlichen Ausflug. :)
Unserer drei Mitstreier hatten wir schon am Abend
zuvor kennengelernt: Steve, Kerstin
& Maria. Das witzige an unserer Gruppe war, dass wir alle in München
wohnen. Die Welt ist so klein. ;) Also ging es für uns, Antonio und den Fahrer
gegen 10:00 Uhr nach Tangkahan. Auf der Karte sah das ziemlich nah aus, aber
der Fahrer meinte das wir mindestens 2 Stunden brauchen. Naja, gut. Konnte ja
keiner ahnen, dass fast die ganze Strecke eine unbefestigste Straße ist, die
quasi nur aus Schlaglöchern besteht ... Das war für mich tatsächlich die
schlimmste Fahrt auf der Reise. Da war die Fähre nach Langkawi noch gemütlich.
:D Wir kamen einfach nicht voran, wir stoßen unsere Kopefe an der Decke an und
es holperte ununterbrochen. Bei mir half nur noch Augen zu machn und Musik hören.
Anders hätte ich diese Fahrt nicht überstanden. Aber was macht man nicht alles
um die Sumatra-Elefanten zu sehen. :)
Als wir in Tangkahan ankamen ging es erst einmal zum Mittagessen. Über eine lange wackelige Hängebrücke, yeah! ;) In dem Restaurant angekommen gab es zuerst einen Welcome-Drink. Kerstin scherzte noch „Schau mal der Tisch da drüben, da machen wir jetzt ein Foto von und behaupten dann einfach das wäre der Tisch an dem wir gegessen haben“. Eine Minute später wurden Berge an Essen auf den Tisch gestellt & Antonio erklärte uns das wir uns jetzt rüber setzten können zum essen. :D Der Tisch war so schön dekoriert und auch das Essen war sehr gut, genau das richtige nach der anstrengenden Fahrt. :)
Nach dem Essen hatten wir noch ein bißchen Zeit und gingen an den nahe gelegenen Fluss. Antonio verprach uns natürliche Hot Springs. Wir müssten nur auf die andere Seite des Flusses und dann ins das Becken. Sau cool dachten wir uns und machten uns auf den Weg, das Wasser war ganz schön kalt. Drüben angekommen dachten wir uns dann nur „Im Ernst?“. :D Der Hot Spring war eine Felsspalte in die stehend maximal 4 Leute passen, der Wasserstand ist sehr niedrig & es fühlt sich eher wie ein heißes Fußbad an. :D Naja, kann man machen, aber es gibt bestimmt bessere Hot Springs. ;)
Endlich ging es zu den Elefanten. Oh man, ich war so aufgeregt! Zuerst war ich voll
traurig, weil sie noch nicht da waren. Aber dann war es umso cooler die Riesen
auf uns zulaufen zu sehen. Wow! Was ein Anblick! Es war einfach ein unglaublicher
Moment, als die Elefanten auf uns zukamen. Sie waren so schön und so groß.
Einfach der Wahnsinn! Ich musste sogar weinen, weil es mich so gepackt hat!
Tobi und ich durften auf der Elefanten-Dame Eva ausreiten. Ihr Besitzer saß ganz
vorne, Tobi in der Mitte und ich ganz hinten. Man war das aufregend! Insgesamt
dauerte der Ausritt eine Stunde. Es ging mitten durch den Regenwald (auf und
ab) & über den Fluss. Es war wirklich so in einmaliges Erlebnis!!! Und es
war total verrückt auf dem Rücken eines Elefanten zu sitzen. Jede Bewegung zu
spüren. Wie sie sich bewegt. So ein großes Tier und trotzdem sind die
Bewegungen so elegant, so bedacht, vollkommen stabil und ausbalanciert. Wir
konnten sie berühren, ihre Temperatur spüren, die dicke Haut & die
borstigen Haare fühlen. Niemals hätte ich gedacht das ich so einem imposanten
Tier mal so nah kommen würde. Wir hatten wirklich viel Freude bei unserem
Ausritt!!!
Danach gab es eine kurze Pause, in der wir dem
Ranger all unsere Fragen stellen konnten. Außerdem erzählte er ganz Allgemeines
über Elefanten und wir konnten auch das „Gehege“ sehen. Dort leben auch drei Elefanten-Babys, die in Tangkahan zur
Welt gekommen sind. Ein gutes Zeichen!
Beim Waschen & Füttern waren dann noch ein paar mehr Leute anwesend, da man dies auch separat buchen kann. Aber insgesamt wir waren maximal 12 Leute. :) Wir bekamen alle eine Bürste in die Hand gedrückt und dann konnte es auch schon los gehen. Tobi und ich konnten zusammen mit einem Pfleger Eva „putzen“. Ich hatte immer Angst ihr weh zu tun, und hab ganz vorsichtig gebürstet, aber angeblich soll man schon ein bißchen fester bürsten. Naja, hauptsache der Schmutz ist weg, gell? Es war so toll ihr so nah zu sein, sie streicheln zu können und ihr in die Augen zu schauen. Schade, dass sie nicht reden kann! :) Aber wir hoffen einfach mal, dass es ihr gut geht und sie gut behandelt wird. Und alle anderen Elefanten natürlich auch.
Anschließend bekamen wir noch ein paar Bananen, mit denen wir Eva füttern
konnten. Ich hatte ja immer ein bißchen Angst, dass sie meinen ganzen Arm in
den Mund nimmt, aber es ist zum Glück noch alles dran. ;)
Zum Schluß konnte man dann ein Bild mit den
Elefanten machen und die Elefanten machten auf eine Art Befehl ein paar
Bewegungen, die sie sich bestimmt nicht selbst beigebracht haben. Aber naja, es
gibt eben immer Schattenseiten ... Am Ende verließen wir mit gemischten Gefühlen,
aber auch sehr glücklich. Ich bin sehr froh, dass wir die Elefanten besucht haben,
auch wenn man das Alles nicht zu 100% gut heißen kann. Es war einfach ein einmaliges Erlebnis!
Die Rückfahrt war übrigens nicht wirklich besser,
da es anfing zu regnen und wir noch länger brauchten als auf dem Hinweg. :D Den
Tag ließen wir dann bei einem leckeren Abendessen in Bukit Lawang ausklingen. Insgesamt fanden wir den kleinen Ort im
Norden Sumatras wunderschön und würden auch jedem zu einem Besuch raten. Die
Reise dorthin lohnt sich einfach aus so vielen Gründen. Und hätten wir es
vorher besser gewusst wären wir auch noch ein paar Tage länger geblieben. :)
Aber nein, wir wollten ja gern weiter nach Berastagi. Ein Ort, der im Reiseführer
als idyllisch beschrieben ist, perfekt um sich mal zu entspannen. Naja, nee,
nicht ganz! Wir kürzen das ganze mal ab, weil ich diesem Kapitel der Reise
keinen ganzen Beitrag widem will. Wir haben im Nachelle Homestay geschlafen,
was wirklich super war! Die Essens-Auswahl in Berastagi ist super begrenzt.
Eigentlich gibt es nur Chinesen, wo man fettige Nudel oder Reis bekomm. Vom
Street-Food wurde uns dringend abgeraten. Und obwohl wir in einem „sauberern“
chinesischen Lokal essen waren bekam Tobi eine Lebensmittelvergiftung und so
hohes Fieber, dass wir eine Nacht im Krankenhaus
geschlafen haben. Über das Krankenhaus wollen wir nicht reden. ;) Nachdem wir
also ein paar Tage weder geschlafen noch gegessen hatten, entschieden wir uns
so schnell wie möglich nach Medan zu fahren. Wir wollten einfach nur noch weg,
aus diesem stinkingen, super lauten, aus einer Hauptstraße bestehenden Ort, in
dem es nichts vernünftiges zu Essen gibt! Hui, dieser Ort hat uns wirklich
geschafft!
In Medan
gönnten wir uns nach dem ganzen Streß ein schickes Hotel für 46 Euro. Aber dafür
bekamen wir auch das größte und aller-bequemste Bett auf der ganzen Reise. Ach
du meine Güte, das Bett war der Wahnsinn! :) Dort konnten wir uns ausruhen und
buchten spontan ein Ticket nach Denpasar,
Bali. Für uns ein sicherer Hafen, wo wir uns gut auskennen. Außerdem gab es ja
doch noch einiges auf unserer imaginären „Indonesien-Wunsch-Liste“, wie z.B.
Nusa Lembongan oder auch Komodo ... Aber dazu gibt es dann mehr in den
folgenden Beiträgen. :)
Hallo aus München! Dieser Beitrag übertrumpft alle anderen, wenn das überhaupt möglich ist! Die Zeit mit den Elefanten war bestimmt phantastisch für euch. Und Maria, ich hatte auch feuchte Augen, als ich von deiner Begeisterung las. Natürlich sollte man sich Gedanken über die "Vermarktung" der Tiere machen, aber man kann auch nur schützen, was man kennt und versteht! Und wie es ausschaut, hatte Eva auch ihren Spaß, als ihr sie mit der Nagelbürste behandelt habt. Und auf einem Foto fehlt ja der Driver. Da hat der Ele wohl auf Autopilot geschalten. Nein, ich denke wirklich, dass war ein absoluter Höhepunkt eurer Reise. Und das Intermezzo in Berastagi, samt Krankenhaus, hakt ihr ganz schnell ab. Wichtig war, dass Tobias geholfen wurde und er sich doch schnell erholt hat. Auf dem nächsten Bild, ist das ein rauchender Vulkan? Habe im Netz gelesen, dass dort Ende Mai nach 400 Jahren Ruhe ein Vulkan ausgebrochen ist. Bussi!!
AntwortenLöschenDer Vulkan ist der Sinabung, der waehrend wir dort waren immer mal wieder geraucht hat. Das sah sehr imposant aus!
LöschenJa, an einer Stelle ist es von Eva abgestiegen um en paar Fotos von uns zu machen, aber sie war ganz lieb und ist einfach langsam weiter gegangen. :)